Am 1. Juli fand am Betrieb des Biodiversitätsbotschafters Nikolaus Stiebitzhofer in Oberösterreich der erste Bauernhofspaziergang statt.

Die Teilnehmer*innen konnten sich vor Ort ein Bild von seinen ganz besonderen Nützlingsstreifen machen - Blühstreifen die bei Nikolaus nicht unüberlegt irgendwo am Feldrand angelegt werden, sondern in regelmäßigen Abständen direkt in ausgewählten Getreidefeldern. Nikolaus schilderte nicht nur, welchen Nutzen er als Landwirt von diesen Blühstreifen hat, sondern zeigte auch auf, wie Tiere und Pflanzen von diesem zusätzlichen Lebensraum profitieren. Unterstützt wurde er dabei von Theresa Frühwirth vom Bienenzentrum OÖ. Sie erklärte, wie wichtig eine durchdachte Zusammensetzung der Saatgutmischung beim Anlegen der Streifen ist und untermauerte mit spannenden Ergebnissen eines Wildbienenmonitorings, dass es in Nikolaus Nützlingsstreifen eine unglaubliche Artenvielfalt der fleißigen Bestäuber zu entdecken gibt.

Wenig überraschend, schließlich wertet Nikolaus den Lebensraum für Wildbienen zusätzlich mit alten, bereits abgestorbenen Obstbäume auf, die er bewusst stehen lässt. Damit schafft er im unmittelbaren Umfeld des üppigen Nahrungsangebots auch noch geeignete Nistmöglichkeiten für die Wildbienen.

Für Nikolaus gehört aber auch Boden- und Erosionsschutz zu einer gut funktionierenden Landwirtschaft. Bernhard Ottensamer von der Boden.Wasser.Schutz Beratung entnahm auf Nikolaus Flächen von einem bachbegleitenden Grünstreifen eine Bodenprobe und erklärte anhand der Probe, wie man einen gesunden Boden erkennt. Dass Natur und Landwirtschaft gleichermaßen von gesunden Böden profitieren können, erklärte Bernhard mit anschaulichen Beispielen.

Bei einer gemeinsamen Jause in Nikolaus beeindruckendem Hof, in dem die Teilnehmer*innen auch noch das emsige Treiben an den Rauch- und Mehlschwalbennestern erleben konnten, fand der Spaziergang seinen gemütlichen Ausklang.